03 Dezember 2013

** Reisebericht ** Mauritius

Mauritius - Île de France

Mitten im Indischen Ozean liegt Sie, die République de Maurice. 

Fast vollständig durch ein Korallenriff umgeben findet man hier das, was unseren Puls beschleunigt und das Herz rasen lässt.

Traumhafte türkisfarbene Lagunen, sauber laufende Wellen, warmes Wasser, Wind und Sonne.

One Eye, Manawa und Tamarin Bay sind die Namen um die sich die Geschichten ranken.

Lange stand Mauritius auf meiner lebenslangen „to kite“ Liste. Da die beste Wind und Wellenzeit im europäischen Sommer liegt, konnten wir uns allerdings nie für einen Langstreckenflug in dieser Zeit begeistern.

Zur Einstimmung  auf Mauritius kann ich dieses, in meinen Augen sehr schöne Video, von Jeremie Eloy empfehlen.



Make My Day 5 Mauritius / One Eye from Jeremie Eloy/ Wanaii Films on Vimeo.



Die wichtig Kitespot befinden sind im Süden der Insel.
Dieser Bereich der Insel, um das Weltkulturerbe Berg Le Morne Brabant, fand wir auch landschaftlich am Reizvollsten. Dort befindet sich der Black River Nationalpark mit Wasserfällen, Terres des Sept Couleurs und das Grand Bassin (größte hinduistische Pilgerstätte außerhalb Indiens).
Sonst wird Mauritius durch Zuckerrohr, Städte, viel Menschen und Hotelstrände dominiert. Wenn man Karibik erwartet, findet man das in Mauritius nicht. Auch das Nachtleben ist sehr begrenzt.

Anreise

Condor fliegt von Frankfurt in 11,5 Std. nonstop nach Maurituis. Daher haben wir uns für Condor und gegen Emirates (Umsteigung in Dubai) entschieden. Nicht nur die Anreisezeit sondern auch die Angst um unser Kitegepäck war dafür ein Grund.

Das Kitegepäck kostet bei Condor 150 Euro für 30 kg hin und zurück. Die Gewichte wurden sehr genau geprüft, also packt nicht zu viel ein.

Für große Leute ist Emirates wahrscheinlich besser, denn der Sitzabstand bei Condor ist wirklich sehr eng.

Für den Boardservice bekommt Condor 3 von 5 Sternen. Für einen Langstreckenflug hätten der Getränkewagen etwas öfter kommen können. Das Essen war Standard, nur das Brötchen auf den Hinflug, hätte ich zu Hause weggeworfen.


Unterkunft
 
Will man direkt am Spot wohnen und kurze Wege haben, kommt man um das Hotel Indian Resort oder das Mornea nicht herum.

Viele Wassersportler wohnen aber auch im Örtchen La Gaulette ca. 8km vom Spot entfernt. Dann benötigt man allerdings ein Auto oder einen Roller und muss Linksverkehr fahren. Die Wohnungen werden oft bereits mit einem Surfer-Auto angeboten.

Michael von http://www.surf-fewo.com/ kann euch da sehr gut weiterhelfen.

Schulung und Verleih

Club Mistral führt zwei Stationen. Eine direkt am Hauptstrand vor dem Indian Resort und eine an der Kitelagune. Am Hauptstrand wird auch Windsurfmaterial und SUP angeboten.

Gute Kiteschulung, Beratung und Vermittlung bietet euch auch Oliver von http://www.air-switch.com

Eine gute Spot und Hotelplan findet ihr hier.


Spots

Pointe D'Esny (ca. 1,5 Std Fahrtzeit pro Strecke)
Bel Ombre (sideshore, auch für Anfänger und Aufsteiger, Auto erforderlich)
Kitelagune (onshore)
Inneres Riff vor dem Indian Resort
Manawa (große langsame Welle)
Little Riff (klein, choppy)
One Eye (gilt nach J-Bay als schnellste Welle der Welt)


In der Hauptwind- und Reisezeit erwartet euch OSO Wind der verstärkt auf die Le Morne Spots trifft. Ca. 10 Knoten kann man auf die Vorhersagen drauf rechnen.

Bel Ombre hat uns sehr gut gefallen. Für nicht kitende Begleitpersonen auf jeden Fall ein Tipp, da man dort im Windschatten die Action beobachten kann. Sollte es mit den Höhe halten noch nicht so klappen, gibt es einen günstigen Rescueservice der einen wieder Upwind bringt.

Für die Wellenspots bitte unbedingt die Sicherheitsinformation von Club Mistral (PDF) beachten. Besonders bei Voll- und Neumond und Swell kann die Strömung ca. 1,5 Std. vor Lowtide extrem werden und bis in die Lagune reichen.

Manawa ist 1,6 km weit draussen und ein verlässlicher Kitebuddy ist eine feine Sache. Auch ein leichtes Handy im Aquapac soll als Notoption funktionieren (habe wir aber nicht probiert). Die Welle ist wirklich super sauber und auch für Einsteiger zu empfehlen. Manawa kann jedoch sehr hoch werden. Zum Anfang sollte man daher die moderaten Tage abpassen.

Das gleiche gilt für OneEye. Auch hier gibt es Tage die fahrbar sind oder aber den Profis gehören.

Das sollte man mitbringen?

Gute Kitesteuerung - 99 % don´t drop the Kite
Waveriding mit gestellten Kite

Board mit Leash fahren können
Ausstieg über die Wellenschulter mit Kiteloop
Rettungssprung über die Welle oder Tauchgang durch die Lippe

Letzteres habe ich viel geübt, in One Eye sieht es dann allerdings wieder ganz anders aus.

One Eye soll bei südlichen Swell am Besten laufen. Leider hatten wir richtig hohen Südswell gleich zu Beginn unseres Urlaubs. Mein Respekt vor One Eye war zu groß, um dort gleich aufs Ganze zu gehen.

Gesetzlich muß man eine Stunde vor Sonnenuntergang (ca. 17:00) das Wasser verlassen.


Gefahren und Ausrüstung

Auto fahren
Scharfes Riff mit Seeigeln
Offshore Wind und Strömung
Windeinbruch bei schlechten Wetter
Steinfische
Cabrinha Russen
Haie
Kegelschnecken

Wobei der erste Punkt wahrscheinlich der Gefährlichste ist.  Besonders Nachts sollte man nicht fahren.

Als Neo habe ich, auch aus Verletzungs- und Sonnenbrandgründen, einen 2/3 mm Komplettanzug gefahren. Für mich war das genau richtig. Aber man sieht alle Kombinationen bis zum 4 mm Glatthaut.

In der Lagune braucht man auf jeden Fall Schuhe, da sonst die Verletzungsgefahr zu hoch ist. Trotzdem sollte man sich langsam im Wasser bewegen und vorsichtig auftreten.

Rettungsaktion ausserhalb dem Riff sind mit 200 Euro nicht billig. Sein Material in guten Zustand zu halten und nicht gleich bei den heftigsten Bedingungen raus zu gehen, ist daher nicht die schlechteste Idee.Viele Leute haben hier übrigens ihre Finnen verloren. Einige durch Riffkontakt, viele aber auch, weil sich die Schrauben lösen.

Auf dem Waveboard bin ich bei 92 kg meist 11er und 8er gefolgen.  Bei 75kg wird die Min. Kombi wahrscheinlich 10 / 7 sein.

Schnorchelausrüstung, für die hoffentlich wenigen windlosen Tage, nicht vergessen.

Fazit

Die Kombination Lagune und Weltklasse Wellen ist perfekt. Partner mit verschiedenen Könnensstufen kommen hier beide auf ihre Kosten. Die Strände sind traumhaft. Sonst hat uns die Insel landschaftlich nicht überrascht. Nachtleben gibt es fast nicht, dafür leckeren Ti Rum mit Vanille.

Irgendwann werden wir wieder kommen. Allerdings ist die "to kite" Liste noch sehr lang.


Kitelagune am Morgen
Sehr gut zur Anfängerschulung vor traumhafter Kulisse.



Oft ziehen auch Wolken auf, dann wird es im Windchill kalt.
Der Baum links im Bild ist der Kitekiller.



 Erster Test Bandit 7
 Der Entschluß zum Umstieg ist schnell getroffen.





F-One Global Meeting 2013 - Mitu - Oteniel Jorge Monteiros




Pointe D'Esny



Bel Ombre



Rochester Falls bei Souillac



One Eye




Fin


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